Protokoll zur zweiten Zukunftswerkstatt in Ittel am 11.06.2015 um 19.00 Uhr im Bürgerhaus

An diesem Abend kamen 18 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Ittel zum zweiten Mal ins Gemeindehaus, um mit dem Planungsbro Vollmuth an der zukünftigen Entwicklung Hofweilers zu arbeiten.
Nachdem Ortsbürgermeister Werner Olk die Itteler Bürgerinnen und Bürger begrüßte, wurde der Ablauf von Planerin und Moderatorin Rosa Vollmuth vorgestellt. Nachdem in der ersten Veranstaltung deutliche Schwerpunkte bei den Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu verzeichnen waren, wurden drei Themen vorgeschlagen, welche in rotierenden Gruppen bearbeitet werden sollten:

  1. Bürgerhaussanierung
  2. Dorfgemeinschaft
  3. Öffentliche und private Freiflächen, Plätze und Wege zwischen Ortskern und Neubaugebieten

Die Themen wurden jeweils einzeln von Frau Vollmuth und von Frau Peña Nelz kurz vorgestellt und dann an die jeweiligen Gruppen abgegeben. Jede Gruppe hatte ca. 30 min. Zeit, Lösungsvorschläge und konkrete Ideen und Projekte für die Themen zu erarbeiten, bevor die Gruppe das nächste Thema bearbeiten sollte. Für jedes Thema wurde in der Gruppe ein Sprecher gewählt, der die Ergebnisse am Ende vor allen präsentieren sollte.

Die folgenden Ergebnisse stellen bereits die zusammengetragenen Ideen und Vorschläge aller Gruppen dar:

 

Zu 1. Bürgerhaussanierung

– Küche erweitern und modernisieren, damit auch mehr/besser genutzt werden kann
– Räume optisch durch Fenster vergrößern und indem der Pfosten in der Mitte verschmälert wird, damit bei einer großen Veranstaltung das Raumgefühl zusammenhängender sei, z.B. bei Kommunion und Familienfesten
– Mobile bzw. flexible Trennwände einrichten, dass der Saal auch von mehreren kleinen Gruppen größengerecht oder auch gleichzeitig genutzt werden kann,
– Fenster runter brechen für zweiten Ausgang / Eingang, auch aus Sicherheitsgründen
– Holzdecken entfernen und neue Gipskartondecken installieren, oder alternativ Holzdecken streichen
– Neue Beleuchtung an den Decken
– Kleine Veränderungen, wie Gardinen, Anstrich der Decken und Wände, Bilder
– Optisch wärmerer und pflegeleichteren Bodenbelag der auch tanzbar ist
– Beleuchtung am Spielplatz Außen
– Strom/- und Wasseranschluss draußen
– Grillplatz in einer Ecke des Gebäudes zur Freifläche hin
– Zweiter Raum mit neuen Fenstern und zusätzlichen Zugang zu neuer Grillterrasse
– Abschließbare Schrankwände mit Schränken für einzelne Vereine und Arbeitsgruppen

 

Zu 2. Dorfgemeinschaft

– Bestehende Feste ergänzen
– Ansprechpartner veröffentlichen, bzw. publik machen für bessere Beteiligung und Information bei Festen / Veranstaltungen
– Bekanntmachungen der Feste und Veranstaltungen im Amtsblatt
– Speziellen Platz im Ort wählen für Plakate, Banner etc. als Werbung und Ankündigung der Veranstaltungen und Feste
– Angebot für Kinder, Jugendliche und Senioren ausbauen – derzeit wird wenig für diese Altersgruppen angeboten, auch auf Festen
– Neubürgerpartnerschaft für bessere Begrüßung, Integration von Neubürgern; Betreuung durch Person / Gruppe
– Vor und während Festen und Veranstaltung gezieltes Ansprechen der Neu-/Altbürger
– Umfrage im Dorf nach Bedürfnissen und Interessen, um Veranstaltungsangebot zu erweitern
– Unkompliziertes Nachbarschaftsfest organisieren; auch im Neubaugebiet
– Kinder-Singgruppe anbieten (Hierfür beim Dirigenten aus Ittel anfragen, der bereits erfolgreich den Kirchenchor leitet)
– Organisation eines Zeltlagers (neuer Versuch)
– Kochabende im Gemeindehaus (z.B. Männer kochen für Frauen)
– Gemeinschaftliche, kurze Wanderungen / Spaziergänge rund ums Dorf, wöchentlich Termin festlegen, jeder kann kommen
– Kirmes wieder ins Leben rufen

 

Zu 3. Dorfplätze – Wegeverbindungen zwischen Ober- und Unterdorf

– Einbindung des Unterdorfes an das Oberdorf, durch Fußwegeverbindung; viele seien inoffiziell vorhanden und könnten besser ausgebaut und erschlossen werden. Neubaugebiet hätte sonst keinen Bezug zum Dorf
– Fläche für mögliche gemeinschaftliche Aktivitäten auch im Neudorf finden bzw. zur Verfügung stellen
– Tauschbörse für Pflanzen
– Gemeinschaftliches Pflanzbeet im Dorf auf ungenutzten Flächen anbieten, jeder kann anbauen und Gärtnern, Bereiche bearbeiten, gießen etc., auch als Treffpunkt nutzen
– Zugang zum Spielplatz durch Treppe von unterer Ebene
– Vorplatz der Kirche erneuern (behindertengerecht), Zugang, Portal, Treppe
– Hoffläche des Gemeindehauses erneuern: Pflaster ausbessern, Parkplätze, Einfahrt Feuerwehrgerätehaus einheitlicher gestalten
– Dorfplatzgestaltung: Bushaltehäuschen verlegen (auch aus Sicherheitsgründen) und dann Teil vom Dorfplatz mit dem Bushaltehäuschen überdachen lassen
– Kleinere Veränderungen, wie Bänke mit Rückenlehnen
– Grundstück Kordeler Straße von Gemeinde kaufen lassen für Parkplätze

 

Jede Gruppe erarbeitete unterschiedliche Ergebnisse – bei der Gesamtvorstellung konnte immer der erste Vortrag eines Themas durch zusätzliche Ideen oder Alternativvorschläge der Anderen ergänzt werden. Auffallend war jedoch beim Thema Bürgerhaus, das dort die Ideen und Änderungswünsche sich sehr ähnelten und alle in dieselbe Richtung gingen. Sie unterschieden sich nur im Grad der Sanierung und damit in den Kosten. Die Bürger zeigten unterschiedliche Intensitäten auf, so dass kostengünstige Arbeiten gefunden oder auch Bauabschnitte gebildet werden können.
Für die Zukunft der Dorfgemeinschaft ist die Bildung von Kleingruppen je nach Bedarf und Thema besonders wichtig. Damit diese kleinen Gruppen versichert sind, können sie sich in einem Verein oder in der Gemeinde organisieren. Eine Wandergruppe z.B. könnte sich dem Sportverein anschließen und wäre somit auch versicherungstechnisch abgedeckt. Bedenken über Haftbarkeit bei kleineren Vorhaben würden somit wegfallen.
Im zukünftigen Dorfentwicklungskonzept von Ittel wird eine Prioritätenliste erstellt, die mit kleinen, schnell umsetzbaren Dingen beginnen. Die Sanierung des Bürgerhauses kann eventuell mit Fördergeldern bezuschusst werden. In allen Ortsteilen sollte auch vieles in Eigenleistung umgenutzt werden, um den Haushalt der Gemeinde nicht zu stark zu belasten (Küche z.B. über hunderttausend.de oder ebay Kleinanzeigen). Bei konkreten Einzelprojekten kann das Planungsbüro Vollmuth in den folgenden drei Jahren als beratendes Fachbüro erneut zur Betreuung und Beratung nach Ittel kommen.

 

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PLANUNGSBÜRO VOLLMUTH
Büro für Dorfentwicklung, Moderation,
Gebäude- und Freiflächensanierung
KIRCHSTRASSE 5 – 54441 KANZEM
Tel.: 06501-98 94 20 Fax:06501-98 94 21
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