Protokoll zur ersten Zukunftswerkstatt Möhn am 05.05.2015 um 18.00 Uhr im Gemeindehaus

Protokoll_MOEHN_050515-3Am Dienstag, den 05.05.2015, trafen sich 15 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Möhn zur ersten Zukunftswerkstatt im Gemeindehaus. Im Rahmen der Dorferneuerung fand sich an diesem Nachmittag die Möglichkeit zusammen mit dem Planungsbüro Vollmuth zukunftsfähige Ideen für die Gemeinde Welschbillig und den Ortsteil Möhn zu finden und sich aktiv zu beteiligen. Nach einer kurzen Begrüßung des Ortsvorstehers Lewandowski und des ersten Beigeordneten Zengerling, eröffnete Frau Vollmuth die Veranstaltung mit einem einführenden Vortrag über die Ziele der Dorferneuerung in Rheinland Pfalz. Hierbei wurden zu jedem Thema positive Beispiele aus anderen Gemeinden gezeigt, welche die Anwesenden inspirieren und motivieren sollte auch für ihren Ort über verschiedene Herangehensweisen nachzudenken. Angesprochen und mit Fotos veranschaulicht wurden u.a. die Siedlungsentwicklung, Ortseingänge, Begrünung der Ortslage durch kleinere private Maßnahmen und durch Bürgerpatenschaften, Sanierung und Umnutzung leerstehender, regionaltypischer Bausubstanz mit Beispielen.

Protokoll_MOEHN_050515-4Möhn, als Ort mit überwiegend landwirtschaftlicher Prägung, weist nach ersten Erhebungen bereits 58 Haupt- und 72 ortsbildprägende Nebengebäude bzw. Scheunen auf, für die Fördermittel beantragt werden könnten. Durch den Strukturwandel, der die ländlichen Regionen durchzieht, könnten viele Höfe in Möhn ihre Nutzung verlieren, sobald keine Landwirtschaft mehr betrieben wird. Teils fehlen den Betrieben die Nachfolger. Der Verfall solcher großen Anlagen und / oder der Abriss, hätten erhebliche Auswirkungen auf das Dorf und würde die ursprüngliche Struktur sehr verändern. Die Planerin Frau Vollmuth stellte in diesem Zusammenhang ein Konzept vor, bei welchem Bauplätze in großen Scheunen entstehen und diese somit sinnvoll und nachhaltig umgenutzt würden. Vor allem als finanzielle Entlastung für den Eigentümer. Insbesondere wurden auch verschiedene Fördermöglichkeiten aus der Dorferneuerung erläutert, die mehrfach bei großen Hofanlagen beantragt werden können, wenn diese in selbstständige Gebäudeteile unterteilt sind.

Protokoll_MOEHN_050515-1Zum Ende des Vortrages stellte Ortsvorsteher Lewandowksi drei Vorschläge für einen geplanten Glockenturm vor der Leichenhalle vor. Die Bürgerinnen und Bürger sollten bei der Begehung ihre Meinungen dazu auf Karten schreiben.
Im Anschluss erfolgte ein Rundgang durch das Dorf, damit die neuen Informationen und Eindrücke auch an konkreten Punkten verdeutlicht werden konnten. An verschiedenen Haltepunkten schrieben die Bürgerinnen und Bürger ihre positiven und negativen Kritikpunkte auf Karteikarten.
Die Auswertung des Rundgangs fiel wie folgt aus:

Station 1: Bürgerhaus

+ Umbau der Küche und des Saales gut gelungen (2)
+ Gewölbekeller
+ „Vordach“ Haupteingang
+ Treppenhaus Wandfarbe abwaschbar
+ Begrünung rund um das Gebäude herstellen
+ gute Nutzungsmöglichkeiten, für unterschiedliche Vereine
+ Potenzial für Ausbauten
– Fenster (6)
– Außenanstrich, Fassade (5)
– Ungepflegte Außenanlage, Begrünung; Schöne Grünanlagen waren vorhanden, niemand pflegt sie (4)
– Alte Heizung (5)
– Dach (2)
– Kein barrierefreier Zugang (2)
– Raumaufteilung EG (z.B. Zugang Küche), Zustand der Räume EG (2)
– Toilette
– Beleuchtung innen
– Treppenhaus
– Keller
– Decke Saal OG

 

Station 2: Brunnenplatz

+ Pumpe überdachen
+ Mauer verfugen
+ Sitzgelegenheit, Treffpunkt, Bänke aufstellen (4)
+ Gesamtbild Bruchsteinmauer und Brunnen
+ Wasserversorgung
+ Pumpe ausstellen mit Wasserversorgungsplänen früher – heute (4)
+ mit Grüngestaltung, Blumen statt Unkraut (2)
+ Platz erhalten, Pflegen, Reinigen -> Instandsetzung (5)
+ geschichtliche Hintergründe hervorheben
+ kein Parkplatz
+ Bruchsteinmauer wie Dorfplatz
+ Zentrales Element, wie Visitenkarte für das Dorf
+ regionalbezogenes, Kalksandstein-Kopfsteinpflaster
– Platz ist „verkommen“ – dringend sanieren
– Pflaster

 

Station 3: Friedhof und Glockenturmbesprechung

+ Lage, Standort gut, nicht zu hoch (5)
+ Einheitliche Geländer -> Glockenturm dazu passend verzinken (3)
+ schöne einfache Bauweise für Glockenturm (2)
+ Aufwertung der Leichenhalle, Kirchenumfeld, Glockenturm als Blickfang (2)
– Sanierung Kirchenmauer (4)
– Wege uneben, schlechte Pflasterung, Treppenstufen zum Teil abgerissen (4)
– Mauer um Glockenturm-Stellplatz abgesackt (3)
– Geländer (2)
– Anstrich Kirche (2)
– Pflaster vor Leichenhalle (2)
– Baum vor der Kirche (2)
– Hecken vor Kirche schneiden
– Fehlende Beleuchtung -> für ältere Menschen wichtig
– Glockenturm nicht zu wuchtig, evtl. nur kleiner
– Grabeinfassungen vereinheitlichen und die Wege in Höhe ausgleichen

 

Station 4: Straßenraum

+ viele ortsbildprägende Gebäude, Altbau, alte Strukturen noch vorhanden (3)
+ Straßenausbau, Höfe wurden befestigt (2)
+ viele Hausanstriche könnten Ortsbild deutlich verschönern
+ Bepflanzung Vorflächen wichtig
+ Gärten
– Nur zum Teil sanierte Gebäude (2)
– Fehlende Begrünung (2)
– Hausanstriche
– Anlage und Pflege der Gemeindewege
– Scheunenanlagen
– Parkplatzmangel
– Innenhöfe
Die Veranstaltung endete bei Familie Hansen mit einer kleinen Verköstigung ihrer Erzeugnisse und ließ den anregenden Tag harmonisch ausklingen. Hier wurde noch rege weiter diskutiert.

 

Für die weitere Zukunft werden folgende Themen für wichtig gehalten:

  1. Private Beratung großer Hofanlagen
  2. Weitere Unterstützung des Rundweges durch alle Ortsteile, der von Heimat- und Verkehrsverein initiiert wurde.
  3. Zukunftswerkstatt für Kinder und Jugendliche in Welschbillig für alle fünf Ortsteile
  4. Gemeindehaussanierung
  5. Brunnenplatzgestaltung
  6. Glockenturmfinanzierung
  7. Grünflächengestaltung durch Patenschaften

Weitere Termine werden über den Ortsvorsteher bekannt gegeben.

 

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PLANUNGSBÜRO VOLLMUTH
Büro für Dorfentwicklung, Moderation,
Gebäude- und Freiflächensanierung
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